Wärmepumpen als klimafreundliche Lösung in Bestandsgebäuden: Ein Rückblick auf die Ergebnisse des Fraunhofer-Feldtests
Samstag, den 30. Juli 2022
Elektrische Wärmepumpen sind im Neubau inzwischen zur Standardheiztechnologie geworden und gewinnen zunehmend an Relevanz auch in Bestandsgebäuden. Ein bedeutender Feldtest des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hat nun bestätigt, dass Wärmepumpen auch in älteren Gebäuden zuverlässig funktionieren und ökologisch vorteilhaft sind. Die Resultate des Projekts »WPsmart im Bestand« liegen seit Kurzem in Form eines Abschlussberichts vor und bieten wertvolle Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit dieser Technologie.
Im Rahmen des Projekts untersuchte das Forschungsteam 56 Bestandsgebäude, in denen Wärmepumpen im Alltag erprobt wurden. Dabei zeigten sich die Geräte weitgehend störungsfrei und erfüllten die Erwartungen an eine stabile Heizleistung. Nur selten kam es zu Betriebsstörungen, was die Zuverlässigkeit der Technologie auch unter anspruchsvolleren Bedingungen unterstreicht.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung betrifft die CO2-Emissionen: Diese lagen bei den getesteten Wärmepumpen im Vergleich zu konventionellen Erdgas-Brennwertheizungen um 27 bis 61 Prozent niedriger. Besonders erwähnenswert ist dabei die Effizienz der Wärmepumpen, die maßgeblich von der erforderlichen Heizkreistemperatur abhängt. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen in den getesteten Gebäuden ergaben sich teils erhebliche Schwankungen in der Effizienz, was verdeutlicht, dass die optimale Auslegung der Heizkreistemperaturen entscheidend ist, um die volle Leistungsfähigkeit der Geräte auszuschöpfen.
Das Monitoringprojekt lief über fünf Jahre und endete Mitte 2019. Finanziell unterstützt wurde das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Zu den Projektpartnern gehörten neben dem Fraunhofer ISE auch acht Wärmepumpenhersteller sowie drei Energieversorgungsunternehmen. Die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus Forschung, Industrie und Energieversorgung trug entscheidend zum Erfolg des Projekts bei und half dabei, praxisnahe Ergebnisse zu erzielen.
Der Abschlussbericht liefert nicht nur wichtige Daten zur Leistungsfähigkeit von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden, sondern bildet auch die Grundlage für ein Folgeprojekt, das sich mit der Qualitätssicherung von Wärmepumpensystemen in sanierten Altbauten befassen wird. Ziel des neuen Projekts ist es, durch gezielte Qualitätssicherungsmaßnahmen den Einsatz von Wärmepumpen weiter zu optimieren und so die Energiewende im Gebäudesektor weiter voranzutreiben.
Euer Sven Weyh
Bericht erfolgt auf: Ein Rückblick auf die Ergebnisse des Fraunhofer-Feldtests vom 27.07.2022
Foto: Stiebel Eltron
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