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Pauly-Scheune Wildeck - Restaurant und Bar zur Kultlocation

Montag, den 28. Februar 2022

Aus Schweinestall soll Kultort werden: „Wir haben eine Vision umgesetzt“

Einst galt die Pauly-Scheune in Obersuhl als Schandfleck. Doch Sven Weyh hat das über 100 Jahre alte Gebäude wieder zum Leben erweckt.

Obersuhl – Sven Weyh ist ein bunter Vogel, eine schillernde Persönlichkeit, einer, der auf seine Art Projekte beherzt anpackt und manchmal auch scheitert. Immer wieder aber zaubert er auch ambitionierte Konzepte aus dem Hut und setzt sie beeindruckend in die Tat um.

Eines dieser besonderen Projekte ist die Pauly-Scheune in Obersuhl. „Exklusive Bar, Restaurant, Café und kulturelle Event-Location“, beschreibt der 50-Jährige nicht ohne Stolz sein Werk, das er mit Lebensgefährtin Vanessa Gröschler betreibt. „Wir haben eine Vision umgesetzt“, sagt der Obersuhler. Das klingt nach großen Worten. Aber tatsächlich kann man sich schon beim ersten Blick dem besonderen Charme der Pauly-Scheune nicht entziehen.

Wildeck: Pauly-Scheune in Obersuhl – Schandfleck wird zur Schönheit

Die alten Holzbalken und der Naturbackstein fallen sofort ins Auge. Liebevoll mit zahllosen Details gestaltet sind die Innenräume. Auch die Menschen aus Obersuhl und der Region haben ihren Teil beigetragen. „Sie haben Fässer herangekarrt, Wagenräder, Ackerpflüge oder eine alte Brotmaschine,“, erzählt Vanessa Gröschler. Sie leitet hauptberuflich die Filiale eines Schuhgeschäfts, packt aber unzählige Stunden in der Pauly-Scheune mit an. Auch ein Strandkorb ist auf der Terrasse zu finden. „Und den Kuchen, den es bei uns gibt, backen Omas aus Obersuhl“, ergänzt Weyh.

Außer Sven Weyh und Vanessa Gröschler zählen eine Servicekraft, ein Barmann und der Küchenchef zum Team. „Ab und zu fliegen auch mal die Brocken in der Küche, wenn es hektisch wird“, erzählt Vanessa Gröschler und lacht. Aber auch das gehört irgendwie dazu.

Zunächst hatte Sven Weyh ein benachbartes Drei-Familien-Haus saniert und die Wohnungen vermietet. Die über 100 Jahre alte Scheune war als Schandfleck berüchtigt und sollte abgerissen werden. Doch unter den Asbestplatten tauchte die alte Schönheit der Scheune wieder auf. Weyh entschied sich für die Sanierung und den Umbau. „Mit Pressluft wurden die Schweinetröge rausgehämmert“ erinnert er sich. Im Sommer 2020 öffnete die Scheune ihre Pforten.

Besucher aus der ganzen Region – „Die Menschen sollen sich ein paar Stunden einfach nur wohlfühlen“

„Was wir hier aufgebaut haben, fasst all das zusammen, was ich in meinem Leben erlebt habe“, sagt der 50-Jährige, der schon in seiner Bundeswehrzeit im Bundeswehr-Casino gastronomisch tätig war und in vielen Großstädten Erfahrungen gesammelt hat. „Die Menschen sollen sich ein paar Stunden einfach nur wohlfühlen.“ Und so mancher Gast geht und sagt: „Das war wie Urlaub bei Euch“, erzählt Weyh. Die Besucher kommen aus der ganzen Region, aus Bebra, Bad Hersfeld oder auch Eisenach.

An vielen Samstagen stehen Live-Events mit Künstlern auf dem Programm. Dann sind Musiker zu Gast oder Autoren lesen aus ihren Büchern. „Die Pauly-Scheune ist jetzt mein drittes Unternehmen“, erzählt der Obersuhler. Mit der Weyh Solutions GmbH beliefert er Möbelhäuser und Küchenstudios als Bindeglied zwischen Fachhandel und Herstellerbetrieben. Mit seiner zweiten Firma kauft, verkauft und vermietet er Immobilien.

Wildeck: Live-Events in der Pauly-Scheune in Obersuhl – „Eine Kultadresse“

Ein für Wildeck wichtiges Projekt von Sven Weyh war auch die Sanierung des ehemaligen Rewe-Marktes, der viele Jahre lang leer gestanden hatte, und die Vermietung an die Tagespflege. Hobbys hat Sven Weyh nicht. Die Pauly-Scheune ist sein Hobby. Da ist er in seinem Element. „Wenn Gastro nicht mit Liebe gemacht wird, funktioniert sie nicht. Man muss gerne Gastgeber sein. Und das bin ich megagerne“, sagt Weyh.

„Ich bin nicht Unternehmer geworden, um Angst zu haben und einen Schritt zurückzugehen. Dann mache ich lieber auch mal einen Schritt zu schnell nach vorn“, gesteht der Tausendsassa offen ein, um dann nachzuschieben: „Was die Pauly-Scheune angeht, habe ich ein gutes Gefühl. Ich glaube, sie ist dabei, eine Pilgerstätte zu werden, eine Kultadresse.“ (René Dupont)

 

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