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Malsfelder Brauereimuseum

Donnerstag, den 20. April 2023

Zum Tag des deutschen Bieres öffnen das Malsfelder Brauereimuseum und das Braustübl. Erstmals seit Pandemiebeginn gibt es wieder reguläre Öffnungszeiten. Betreiber Peter Jacobi (links) und Sven Weyh (rechts) vom Vertrieb für Gastronomie und Hotel der Hütt-Brauerei, von der die Getränke kommen, stehen hinter dem Tresen des Lokals.

Malsfeld – Das Brauereimuseum in Malsfeld und das angrenzende Braustübl öffnen wieder regelmäßig. Los geht es ab dem Tag des deutschen Bieres am Sonntag, 23. April. Corona hatte den Betrieb der beiden Einrichtungen fast völlig zum Erliegen gebracht.

Die Museumsöffnung

Einige Tage vor dem Start engagieren sich Ehrenamtliche aus Malsfeld, um das Museum, das die Geschichte der ehemaligen Malsfeder Brauerei zeigt, an der Brauereistraße 7 wieder auf Vordermann zu bringen. Eine davon ist Erdmute Schirmer vom Vorstand des Fördervereins Brauerei Malsfeld, der sich um das Museum kümmert. „Das vorige Mal, dass wir regulär geöffnet hatten, war 2019“, sagt sie.

Ab der Saison 2020, die traditionell am Tag des deutschen Bieres startet und bis Oktober geht, habe sich der Förderverein gegen eine reguläre Öffnung entschieden – genauso wie in den Folgejahren. „Wir konnten nur ein paar Führungen mit kleinen Gruppen machen, deren Daten wir erfasst haben, um Infektionsketten zurückzuverfolgen“, sagt Schirmer, die selbst Führungen im blauen Brauerei-Kittel gibt. Diese dauern in der Regel 1 bis 1,5 Stunden.

Der Eintritt ins Museum kostet 4,50 Euro für einzelne Besucher. Für sie gibt es einen Audio-Guide. Gruppen ab zehn Teilnehmern können nach Absprache eine Führung ab 5,50 Euro pro Person bekommen. Wer eine Führung buchen möchte, erreicht die Organisatoren per Tel. 01 52/55 40 10 89 und per E-Mail an erlebnis@brauereimuseum-malsfeld.de. Die Öffnungszeiten am Sonntag und Folgeterminen sind 14 bis 17 Uhr. „Nach der Wiedereröffnung ist das Museum bis Saisonende jeden ersten und dritten Sonntag geöffnet“, sagt Schirmer.

Das Braustübl

Mit dem Museum öffnet auch das Braustübl an der Brauereistraße 9b wieder jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr und nach Absprache für Veranstaltungen, zum Beispiel Geburtstage und Hochzeiten. Außerdem soll es Sonderöffnungszeiten an Feiertagen geben, die vorher bekannt gegeben werden. Betreiber Peter Jacobi, der in seinem Lokal Platz für bis zu 60 Gäste drinnen und 150 draußen im Biergarten hat, sagt: „Braustübl und Museum sollen ein weiterer Höhepunkt der Tourismusregion Melsunger Land werden.“

Schon früher sei das Braustübl – früher die Frühstücksstube der Brauereimitarbeiter – besonders bei Radfahrern beliebt gewesen. „Aber der Betrieb stoppte durch Corona fasst völlig“, sagt Jacobi. „Wir haben es im Sommer 2020 noch einmal kurz versucht, hatten aber dann wegen der Corona-Auflagen nur noch sporadisch geöffnet.“

Jetzt überlege er, auch unter der Woche an zwei Tagen zum Feierabendbier aufzumachen. Ein Glas mit 0,2 Liter Bier koste 1,50 Euro. Es kommt wie alle anderen Getränke von der Hütt-Brauerei Bettenhäuser, dessen Geschäftsführer und Inhaber Frank Bettenhäuser 2004 auch die Malsfelder Brauerei erworben hatte. Essen wird nur nach vorheriger Absprache angeboten.

Außerdem werden vom Braustübl aus Segway-Touren für Gruppen aus mindestens sechs Teilnehmern von der Familie Allmeroth aus Malsfeld angeboten und E-Bike-Touren in Zusammenarbeit mit dem Zweiradhaus Bischoff in Melsungen. Beide Angebote und Reservierungen des Braustübls sind per E-Mail an info@brauerei-malsfeld.de möglich. „Auch eine E-Bike-Ladestation und vielleicht eine kleine Reparaturwerkstatt sind denkbar“, sagt Jacobi. Die Kultur- und Tourist-Info Melsungen habe zudem einen Aufsteller mit Flyern in Aussicht gestellt, die über Angebote in der Region informieren.

Brauerei prägt Malsfeld

„Die Bierbrauerei hat Malsfeld geprägt“, sagt Schirmer. Das habe nicht nur daran gelegen, dass dort einige Malsfelder Arbeit fanden. Schirmer beschreibt die Bedeutung für die Gemeinde an einem Beispiel: Die Malsfelder hätten früher keine Uhr gebraucht. „Zu Beginn und Ende der Arbeitszeiten und Pausen gab es einen Signalton“, erklärt sie. An ihm und am Läuten der Kirchenglocken hätten sich die Malsfelder orientiert.

„Als ich ein Kind war und wir im Winter Schlitten fuhren, haben meine Eltern immer gesagt: Du kommst heim wenn’s hummt oder spätestens, wenn die Glocken läuten“, sagt Schirmer. Mit dem „Hummen“ sei das Geräusch der Brauerei zum Feierabend um 16 Uhr gemeint gewesen; die Glocken seien im Winter um 17 Uhr und im Sommer um 18 Uhr zu hören gewesen, mittlerweile immer um 18 Uhr.

Die Brauwerkstatt

Künftig sei wieder ein Workshop in der Brauwerkstatt denkbar. „Wir sind mit einem Braumeister in Kontakt, der früher in der Malsfelder Brauerei gearbeitet hat“, sagt Miteigentümer Jürgen Klein. „Die Räume dafür müssen aber erst wieder hergerichtet werden.“ Daher werde es das Angebot frühestens in zwei Jahren geben. (Fabian Becker)

Quelle HNA: https://www.hna.de/lokales/melsungen/malsfeld-ort84294/malsfeld-brauereimuseum-und-braustuebl-oeffnen-wieder-92220742.html

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