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Halitplatz in der Holländischen Straße in Kassel

Samstag, den 06. April 2024

In Kassel gibt es einen Ort, der nicht nur ein Platz, sondern ein Symbol des Gedenkens ist:
Der Halitplatz in der Holländischen Straße. Heute ist die Familie und Gemeinschaft zusammenkommen, um Halit Yozgat zu ehren. Sein Name steht stellvertretend für die Opfer der rechtsextremen NSU-Morde, die eine direkte Attacke auf unsere demokratischen Werte und das friedliche Zusammenleben darstellen.
 
Vor der Aufdeckung des NSU im Jahr 2011 verliefen die Ermittlungen zu Halits Tod im Dunkeln. Das Gedenken am 6. April erinnert uns daran, dass der Rechtsstaat jahrelang im Nebel stocherte und unschuldige Familien durch falsche Verdächtigungen weiteres Leid zufügte.
 
Auch nach dem Bekanntwerden des NSU bleiben viele Fragen unbeantwortet, insbesondere hinsichtlich möglicher Helfer in Kassel und den Verstrickungen des hessischen Verfassungsschutzes. Die Anwesenheit von Andreas Temme, einem ehemaligen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, am Tatort wirft weiterhin Fragen auf.
 
Halit Yozgat wurde nur 21 Jahre alt. Als Kind türkischer Einwanderer wurde er 1985 in Kassel geboren und wuchs in der Holländischen Straße auf, wo er sein eigenes Internetcafé betrieb. Am 6. April 2006 fiel er einem Mordanschlag der rechtsextremen Terrorgruppe NSU zum Opfer, die zwischen 2000 und 2006 gezielt Menschen mit Migrationshintergrund tötete und damit Deutschland erschütterte.
 
Jedes Jahr wird die Straße, in der Halit aufwuchs und starb, zum Ort des Gedenkens.
 
Sven Weyh