22. Hessischen Mobilitätskongress in Kassel: Schlüsselerkenntnisse für die Zukunft der Mobilität
Donnerstag, den 14. November 2024
Beim diesjährigen Hessischen Mobilitätskongress in Kassel standen Themen rund um die Elektromobilität, die Energiewende und die Innovationsbereitschaft im Fokus. Die Zusammenfassungen und Kernaussagen der Sprecher bieten wertvolle Einblicke in die bevorstehenden Herausforderungen und Chancen im Mobilitätssektor. Hier einige zentrale Erkenntnisse, die ich aus der Berichterstattung und den Redebeiträgen des Kongresses mitnehme:
Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori hob die Bedeutung innovativer Ideen für die zukünftige Mobilität hervor. Seine Worte – dass es keine „Schnapsidee“ gebe, die nicht wert wäre, geprüft zu werden – verdeutlichten seine Unterstützung für neue Wege und seine Entschlossenheit, die Elektromobilität und erneuerbare Energien voranzubringen. Diese Einstellung, auch unkonventionelle Ansätze zu fördern, könnte die Grundlage für entscheidende Fortschritte in den kommenden Jahren schaffen.
Eine beeindruckende Präsentation lieferte Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer des Regionalmanagements Nordhessen GmbH. Bachmann zeigte auf, wie sich der Ausbau erneuerbarer Energien, wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität in Nordhessen zum Nutzen aller verknüpfen lassen. Die Bemühungen der Region, die Energiewende aktiv voranzutreiben, spiegeln das Potenzial wider, nachhaltige Projekte zu einem positiven Faktor für Wirtschaft und Gesellschaft zu machen.
Johannes Pallasch von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur unterstrich ebenfalls die technologische Ausrichtung der Industrie. Durch prognostizierte Absatzzahlen für schwere Nutzfahrzeuge belegte er, dass die Wirtschaft klare Entscheidungen zugunsten der Elektromobilität getroffen hat. Seine Ausführungen verdeutlichen, dass sich die Schwerverkehrsbranche an den Markttrends und technologischen Entwicklungen orientiert und aktiv in eine elektrische Zukunft investiert.
Auch die strategische Verknüpfung von Ladeinfrastruktur und Energieerzeugung wurde beleuchtet. Andre Kranke von DACHSER betonte anhand der Innovationsschwerpunkte des Unternehmens, wie wichtig die Erzeugung von Energie durch Photovoltaik für die eigene Logistikflotte ist. Dies zeigt, dass nachhaltige Energieversorgung und eine integrierte Infrastruktur für die Elektrifizierung im Logistikbereich unverzichtbar sind.
Ein weiteres überzeugendes Beispiel kam von Nanno Janssen, der demonstrierte, dass elektrische LKWs bereits heute praxistauglich für den Fernverkehr sind. Janssen konnte verdeutlichen, dass E-LKWs nicht nur technisch alltagstauglich sind, sondern im Hinblick auf die Gesamtkostenrechnung (Total Cost of Ownership) auch eine wettbewerbsfähige und oft überlegene Alternative zu Diesel-LKWs darstellen.
Mein Fazit
Ein Fazit, das ich aus diesen Beiträgen ziehe, ist, dass der Begriff „Mobilitätswende“ möglicherweise zu Missverständnissen führt. Das Wort „Wende“ kann in der öffentlichen Wahrnehmung oft als Rückkehr oder Einschränkung empfunden werden, während wir tatsächlich einen Schritt nach vorne gehen. Der Begriff „Mobilitätswandel“ könnte hier eine treffendere Beschreibung sein, die die Notwendigkeit und den Fortschritt in Richtung einer elektrifizierten Logistik besser repräsentiert.
Die größte Herausforderung bleibt allerdings, Unternehmen, Kommunen, Verbände und die breite Bevölkerung für diesen Wandel zu gewinnen. Viele der derzeitigen Vorbehalte gegen die Elektromobilität resultieren aus Unsicherheit und mangelndem Zugang zu konkreten Informationen. Obwohl die wirtschaftliche und technische Machbarkeit der Elektromobilität inzwischen gut belegt ist, wird es entscheidend sein, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen und von den Vorteilen dieser Zukunftstechnologie zu überzeugen.
Euer Sven Weyh
Fotos: Stephan Engel
SMA Solar Technology AG
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